Tierschutzhundeverordnung und Gesundheitsbescheinigungen
für die CACIBs in Erfurt am 3. und 4. Juni 2023

Am 1.1.2022 ist die neue Tierschutzhundeverordnung (TierSchHuV) in Kraft getreten. Diese sieht u.a. ein Ausstellungsverbot für bestimmte Hunde vor.

§ 10 Ausstellungsverbot
Es ist verboten, Hunde auszustellen oder Ausstellungen mit Hunden zu veranstalten, bei denen Körperteile, insbesondere Ohren oder Rute, tierschutzwidrig vollständig oder teilweise amputiert worden sind oder bei denen erblich bedingt ...
a)	Körperteile oder Organe für den artgemäßen Gebrauch fehlen oder untauglich oder umgestaltet sind und hierdurch Schmerzen, Leiden oder Schäden auftreten,
b)	mit Leiden verbundene Verhaltensstörungen auftreten,
c)	jeder artgemäße Kontakt mit Artgenossen bei ihnen selbst oder einem Artgenossen zu Schmerzen oder vermeidbaren Leiden oder Schäden führt oder
d)	die Haltung nur unter Schmerzen oder vermeidbaren Leiden möglich ist oder zu Schäden führt.

Das Veterinäramt wird besonders auf die Einhaltung der Tierschutzhundeverordnung achten, Verstöße können mit Bußgeldern geahndet werden.

Durch das Veterinäramt ergeben sich folgende Auflagen:

•	allgemeine tierärztliche Untersuchung für jeden gemeldeten Hund
•	zusätzlich Spezialuntersuchungen für einige Rassen, durchzuführen von jedem Tierarzt mit entsprechender Qualifikation *
•	Hunde mit gekürzten oder entfernten Vibrissen dürfen nicht ausgestellt werden.

* Anforderungen an tierärztliche Gutachten

Unter einem tierärztlichen Gutachten ist eine von einem für die jeweils im Untersuchungsformular geforderte Untersuchung (S1 bis S41) qualifizierten Tierarzt unterzeichnete Bescheinigung zu verstehen. Die Qualifikation/Fachrichtung ist auf der Bescheinigung anzugeben. Als qualifiziert gelten neben Fachtierärzten für Kleintiere sowie für Innere Medizin und Chirurgie der Kleintiere auch Tierärzte, die eine absolvierte Prüfung durch folgende Einrichtungen abgelegt haben:
Dortmunder Kreis (DOK) – Augenerkrankungen
Collegium Cardiologicum e.V. (CC) – Herzerkrankungen
Gesellschaft für Röntgendiagnostik genetisch beeinflusster Skeletterkrankungen bei Kleintieren e.V (GRSK) - Skeletterkrankungen
Bundesverband Praktizierender Tierärzte (bpt) - Patellaluxation

Die Identität des Hundes sowie die bei der Erstellung des Gutachtens zur Anwendung gekommenen Untersuchungsmethoden, insbesondere bildgebenden Verfahren, müssen in der Bescheinigung angegeben sein und die Untersuchungsmethoden dem Stand der veterinärmedizinischen Wissenschaft entsprechen. Soweit ein Hund aufgrund des Alters nicht mit einem verwertbaren Ergebnis untersucht werden kann, ist dies auf der Bescheinigung vom Tierarzt zu vermerken. Tierärztliche Gutachten aus dem Ausland müssen in deutscher Sprache ausgestellt oder in amtlich beglaubigter, deutscher Übersetzung vorliegen.

• Das Untersuchungsformular für Ihre Rasse erhalten Sie mit Ihrer Meldebestätigung per Mail. Es enthält die allgemeinen Merkmale A1 bis A27 - S6, S22, S31 und S33 - und gegebenenfalls noch weitere spezielle Merkmale für Ihre Rasse.
• Es werden keine Untersuchungsformulare anderer Ausstellungen anerkannt. Aber das Erfurter Formular dürfte auf allen anderen Ausstellungen anerkannt werden.
• Liegen aber bereits z.B. genetische Befunde, Eintragungen in der Ahnentafel oder Ergebnisse weiterer Untersuchungen, die hier gefordert werden und die nicht älter als 1 Jahr sind, bereits vor, können diese dem bescheinigenden Tierarzt vorgelegt werden. Wenn er sie akzeptiert, muss auf das entsprechende Merkmal hin nicht erneut geprüft werden. Jedoch muss der jeweilige Befund im Formular vermerkt werden.
• Letztjährige Formulare von Erfurt mit in 2023 einmalig zu untersuchenden Merkmalen werden anerkannt und auch hier muss der Befund in das diesjährige Formular eingetragen werden.
• Alle Merkmale Ihres Formulars sind vom Tierarzt auszufüllen. Wenn ihr Hund für eine Untersuchung zu jung (noch nicht voll entwickelt) ist, oder bei S6, S22, S31 und S33 ihre Rasse nicht dem Kriterium entspricht, ist auch dies von dem untersuchenden Tierarzt zu vermerken.
• Das vollständig ausgefüllte Formular (und zwar nur das!) muss der Meldestelle bis spätestens zum 2. Meldeschluss über den Link in Ihrer Meldebestätigungsmail hochgeladen werden. Das Formular ebenfalls zur Ausstellung mitbringen zur Vorlage beim Amtsveterinär bei eventuellen Stichproben. Erst nach Hochladen und Prüfen des Formulars kann Ihnen eine Annahmebestätigung gemailt und der Hund ausgestellt werden! Ist Ihr Hund an beiden Tagen gemeldet, braucht nur das Formular des ersten Tages ausgefüllt und über den Link in Ihrer Meldebestätigung hochgeladen werden.
• Sollten sich bei Ihrem Tierarztbesuch Fragen ergeben, können Sie oder Ihr Tierarzt uns gern anrufen: (06 31) 6 11 67.

Wichtige Änderung 27. März 2023: Die Untersuchungen auf Patella (S29 und S30) können jetzt auch durch Abtasten erfolgen. Bildgebung also nicht mehr zwingend erforderlich! Betroffen: 32 Rassen.

Wichtige Klarstellung 29. April 2023: Hunde von Rassen, bei denen im Standard ein Vorbiss festgelegt ist, können bei vorhandenem Gebissschluss ausgestellt werden.